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Unfassbar oder mittlerweile Alltagsrealität? Wohin steuern wir?

Eine "Vorweihnachts-Geschichte", die sich vor wenigen Tagen in unserer StädteRegion ereignet hat:

Es begab sich also zu der Zeit, wenige Tage vor dem Advent, am Freitag, dem 29.11.2019.

Ein Grundschüler war morgens nicht zum Unterricht erschienen. Auch nach den ersten Unterrichtsstunden hatte die Schule keine Benachrichtigung des Elternhauses erhalten.
Da begann sich die Lehrkraft Sorgen zu machen und rief beim vermissten Schüler zuhause an.
Die Mutter war auch direkt am Telefon. Allerdings war sie völlig überrascht über den Anruf.
Auf die Frage, warum denn das Kind heute nicht zum Unterricht erschienen sei, entgegnete sie: "Ja, ist denn heute Schule? Es ist doch "BLACK FRIDAY"!!! Die Schule ist doch an Feiertagen geschlossen!"

Eine wahre Geschichte. Sie passt in unsere immer mehr konsum- und kommerzorientierte Zeit, gerade auch in unsere sogenannte "Vorweihnachtszeit".
Eigentlich dann nur logisch, dass "Black Friday" es verdient hat, auch als schulfreier Feiertag begangen zu werden.
Wie sonst soll man einen solchen Tag mit seinen ganzen Sonderangeboten denn auch nutzen, wenn nicht auch Schul- und Arbeitsfreiheit garantiert wird?! (...wenn auch leider wieder mal nicht für den armen Groß- bzw. Einzelhandel und die Logistik- und Fuhrunternehmen, denn die müssen ja schauen, dass die Kassen klingeln).
Endlich mal ein Feiertag, der nicht so eintönig und monoton-langweilig daherkommt wie etwa der Karfreitag, dessen Bedeutung ohnehin kaum noch jemand kennt in unserem ach so christlichen Abendland.

Welch "freudig-ausgelassener" Zukunft und welch "unbekümmerter" Gesellschaft gehen wir entgegen?
Nur noch ausgelassene Freude (Altweiber-Donnerstag bis Rosenmontag), süß-säuerliches wohliges Gruseln (Halloween) und jetzt auch noch der Super-Black-Friday als eigentlichem Höhepunkt des Konsumjahres!
Herrlich!
Da braucht´s bald den Coca-Cola-Weihnachtstruck mit dazugehörigem Männelein gar nicht mehr, denn das Weihnachtsfest unterm Tannenbaum mit Oma und der Restfamilie ist dann nur noch ein müder analoger Abklatsch gegenüber "Digi-World-Just-in-Time 5.0".

Kurt Rieder

...Oder ist das Ganze vielleicht ein letzter, verzweifelter Tanz auf dem Vulkan?

Weniger Wachstum ist mehr Zukunft
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